ABITURTREFFEN NACH 35 JAHREN
Der größte Irrtum des Menschen ist der Gedanke, den wir alle denken, wenn wir im Alltagstrott dahinleben: Wir „haben“ ja noch Zeit.
Wir tun so, als ob Zeit eine Sache ist, die wie ein Batzen Geld in einem Tresor verschlossen ist und auf uns wartet. Und die wir uns dann eines Tages abholen können. Dabei ist die unerbittliche Wahrheit eine ganz andere: Zeit ist der flüchtigste Stoff in unserem Leben, wir können sie nicht festhalten, nicht hin- und herschieben, nicht kaufen, nicht kommandieren, nicht manipulieren, nicht gewinnen – höchstens verlieren. Die Zeit ist immer „jetzt“- und dann vorbei. Die Zukunft reicht immer nur bis zum nächsten Glockenschlag.
Die Zeit ist wie eine große Standuhr, die rasselt ständig und ruft uns in gewaltigen Schlägen die eine und einzige Wahrheit zu: „Pfeilschnell in das jetzt entflogen – ewig still steht die Vergangenheit“ (Schiller). Und daraus folgt: Man sollte keinesfalls auf „später“ warten, auf die Zeit, die man niemals „hat“, sondern die immer nur verfliegt und verfliegt und verfliegt…
Dieser Auszug aus einer Kolumne von Peter Bachér, einem Urenkel des von uns vielgelesenen und vielbewunderten Schriftstellers Theodor Storm, könnte als Motto stehen für unser am 9.Oktober 2010 in Herrenberg bei Stuttgart stattgefundenen Treffens.
Klein aber fein war der Kreis derer, die sich zusammen gefunden hatten, um des Abiturs vor 35 Jahren am Neu-Arader Lyzeum zu gedenken, Erinnerungen auszutauschen, wehmütig in den Katalogkopien zu blättern, wobei so mancher Lehrer oder so manche Unterrichtsstunde vor dem geistigen Auge auftauchte.
Getroffen hatte sich die Real- und Humanklasse, insgesamt .. Schüler mit Ehepartnern. Sehr zu unserer Freude nahm auch die Klassenlehrerin der „Human“ teil, Frau Ingrid Papp.
Alle Anwesenden dachten und fühlten wohl wie Peter Bachér: die Gymnasialzeit und die damit einhergehende Jugend kommen nicht wieder. Auch ein 35jähriges Treffen gibt es nur einmal.
Gerlinde Bohn geb. Lenhardt
Hallo Gerlinde,
„Die Zeit“
schoen hast du über die Zeit geschrieben, genau so ist es. Mein Motto lautet: Wir leben immer nur einen Tag.
St. Augustine von Hippo sagte, die Zeit wurde von uns Menschen geschaffen, den wenn wir von der Vergangenheit sprechen, sprechen wir es in der Gegenwart und wenn wir von der Zukunft sprechen, sprechen wir auch in der Gegenwart, was heisst alles ist Gegenwart, nur der Bruchteil einer Sekunde ist jetzt.
Schönen Gruss
Josef
Hallo liebe Gerlinde,
ein tolles Medium hast Dir ausgesucht, und auch toll verfaßt. Eins weiß ich: Der morgige Tag wird noch viel schöner als der Gestrige.
Gruß
Herbert