Franz Sauer, letzter Kommandant der Neu-Arader freiwilligen Feuerwehr

Franz Sauer, letzter Kommandant der Neu-Arader freiwilligen Feuerwehr wurde am 8.02.2012 85 Jahre alt.

Die HOG Neu-Arad gratuliert und wünscht wieterhin viel Glück und Gesundheit.

Sein unermüdlicher Einsatz zum Wohle unserer Gemeinde ist im folgenden Artikel beschrieben.

Vielen Dank an Franz Sauer.

FRANZ  SAUER, EIN NEU-ARADER IDEALIST

Eigentlich ist Franz Sauer geboren 1927 in Kreuzstätten, kaum 20 Kilometer von Neu-Arad entfernt, doch dessen sind wir uns alle nicht mehr bewusst, seit Ewigkeiten ist Franz Sauer Schneidermeister und mein guter Nachbar in Neu-Arad gewesen. Ein ruhiger, besonnener Zeitgenosse, der allerdings seinen großen Auftritt in einer Zeit bekommen sollte, in der Andere aussichtslos resignierten oder aber einen Neuanfang in der Ferne suchten.

Franz Sauer, mehr bekannt als einer von der Freiwilligen Feuerwehr Neu-Arads, erlernte seinen Beruf und arbeitete bis   zum  23.August 1944 bei Schneidermeister Matz Kaufmann  (Kasernengasse). Im Januar 1945 ereilte auch ihn die Deportation und nachdem er   im November 1949 vom Russlanddienst entlassen wurde, kam er zurück nach Neu-Arad, heiratete  im Januar  1950 seine große Liebe Theresia, und blieb. Aus einer Laune heraus trat er der Freiwilligen Wehr bei,  da er Anschluss am Gemeindeleben suchte. Ab nun wird er tatkräftig  für  das Wohlergehen seiner neuen Heimat Neu-Arad da sein. Dieser jahrelange, volle Einsatz sollte nicht ohne Folgen für ihn bleiben und hier und heute gewürdigt werden.

Die Neu-Arader Feuerwehr, mehr zur Prävention von Bränden ausgebildet, blickte 1977 auf eine 110 jährige Tradition zurück, die Feier des Jubiläums fand aber erst 3 Jahre später statt. Gerade zu diesem Jubiläum sollte Schneidermeister Sauer ganz unerwartet erfahren, dass ihm die Leitung anvertraut wird, dass er ab nun  als sechster Kommandant der ehrenwerten Neu-Arader Feuerwehr die  Verantwortung tragen soll. Zahlreiche Ehrungen, Pokale, Medaillen und Wimpel, die dem Verein bei verschiedenen Wettbewerben und Schauübungen für gute Leistungen  verliehen wurden, zeigen von der hohen Qualität dieser meist 45 köpfigen, starken Organisation. Bei der Feier waren Abordnungen vieler Formationen aller umliegenden Orte Neu-Arads zugegen, aber auch aus Hermanstatt, Schässburg und Temesvar kamen die geladenen Gäste. Beim Aufmarsch zum Fest mit eigener Blasmusik  musste der ganze Verkehr von der Hauptstrasse Neu-Arads umgeleitet werden, der Ort war fest in der Hand der mit Schauübungen konkurrierenden Formationen.

Im September 1977 gerieten die Kirchweihvorbereitungen  ins Stocken. Vorgänger Julius Prinz hatte schon alles geplant, durfte aber nicht mehr ausführen, da er wegen  großen Differenzen mit dem Vorgesetzten der militärischen Berufsfeuerwehr, Colonel Cuzmanov,  nicht weitermachen durfte.
Neu-Arad ohne Kirchweih – unmöglich! Das widersprach gewaltig dem Willen des neuen Kommandanten, dem die Traditionen seines Heimatortes sehr am Herzen lagen. Also legte er sich ins Zeug, erwirkte  die Zustimmung des Vorgesetzten und als letzte Amtshandlung des ehemaligen Kommandanten wurde das Fest dennoch gefeiert. Seit diesen denkwürdigen Tagen ist Franz Sauer „der richtige Mann am richtigen Platz“ wie die Presse damals berichtete.

Damit ab nun diese Feste unvergesslich blieben, wurde er zum Gewährsmann der zahlreichen, jährlichen Veranstaltungen. Das Organisationstalent von „Vetter Franz“ und seine Beliebtheit bei der Jugend Neu-Arads, verhalfen ihm die traditionellen Feste aufrecht zu erhalten, trotz geschrumpfter deutscher Bevölkerungszahlen. Als Kommandant  einer Gruppe von deutschen, rumänischen  und ungarischen Freiwilligen, wusste er alle zur Verfügung stehenden Kräfte gleichermaßen einzusetzen, ohne Ausnahme von Glauben oder Nationalität. Das war der eigentliche Garant  für alle zukünftigen. jährlichen Faschingsumzüge, Bälle, Trachtenshows und Kirchweihen in Neu-Arad. Er legte somit den Grundstein für ein neues kulturelles Leben, ein friedliches Miteinander beim Auslegen und Feiern der traditionellen Feste in seinem Neu-Arad.

Zu richtigen Brandeinsätzen kam es während seiner Amtszeit nur einmal, als in der Ledergasse in einem Sektor der Neu-Arader Kollektivwirtschaft, gelagerte Weidenreste durch einen alten Ofen in Brand gerieten. Franz Sauer, sein Sohn Fredy, Josef Hoffmann und Seppi Schlechter vergaßen sofort das Feiern mit ihren Kameraden, nach dem Faschings-Umzug in der Remise. Sie eilten der Berufsfeuerwehr zu Hilfe, die  mit ihrem Kommandanten Cuzmanov schon vor Ort war und begannen  mit einer Spritze das Löschen, da die  jungen Soldaten  bereits ermüdet und daher jede Hilfe willkommen war.  Einige Neider wollten die Neu-Arader Wehr diskreditieren und warfen ihr  unbegründet Interesselosigkeit vor („Sieh mal einer an, hier brennt’s und die lokale Feuerwehr feiert unbekümmert!“). Doch weil Franz Sauer und seine Helfer die Sache wie immer sehr ernst nahmen und trotz Feier beim Löschen  dabei waren, war bald alles geklärt.

Mit großer Verantwortung kontrollierten er und sein Trupp aktiver Feuerwehrmänner alle Häuser, gaben Hilfestellungen  und wenn nötig auch Verwarnungen aus, denn Vorbeugen ist  die Mutter aller Weisheit. Diese Brandschutzkontrollen als Hauptaufgabe, führten  auch zu Unstimmigkeiten, doch die waren bald behoben, die Erkenntnis und Einsicht der Bürger verbesserte sich jährlich. Im Haushalt von Lehrer Peter Friedrich, Bauingenieur und Lehrer, war immer alles in bester Ordnung, wie Franz Sauer sich noch heute gerne erinnert.

Seit der Kommandantur von  Herrn Sauer erzielte die starke Neu-Arader Formation mit ihren 35  Aktiven unter dem strengen Kommando von  Zugführer Matz Kaufmann (Rosaliengasse) bedeutende Plätze bei verschiedenen rayonalen und kommunalen Wettbewerben, so z.B. je einen Zweiten Platz in Glogowatz und in Pecica. Obzwar schon Franz Sauer seine eigene Ausbildung bei ihm absolvierte, respektierte ihn der Zugführer als seinen Vorgesetzten und sprach ihn immer  mit „Herr Kommandant“ an.
Weil  die wöchentlichen  strengen Übungen nur am Sonntagnachmittag durchgeführt
wurden – das lag an der kategorischen Bestimmung vom ehemaligen Kommandanten  Julius Prinz – wünschten sich doch  die meisten Mitglieder diese Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können. Ab nun wurde einverständlich gelegentlich auch auf den Samstagnachmittag ausgewichen.

Da nun alle kulturellen Veranstaltungen Franz Sauer und die Feuerwehr  organisierten, war der Kommandant persönlich immer wieder unterwegs vom Kulturpalais zum Rathaus in Arad,  um die notwendigen Zusagen zu ergattern. Nicht immer einfach,   es mussten viele Gemüter „beruhigt“ werden,  wie er es so treffend selbst formulierte, d. h. er konnte nie mit leeren Händen dort erscheinen. Doch er war von der Wichtigkeit dieser traditionellen Feste überzeugt und nie des Erklärens müde: „Nicht nur um die Landsleute von ihren täglichen Pflichten etwas aufzuheitern, sondern mehr ihnen Halt und den Sinn der Zusammengehörigkeit zu vermitteln, dazu war ich immer bereit, die Feier bis in das kleinste Detail vorzubereiten “, waren seine unschlagbaren Argumente.
Damit noch mehr Schwung in die Gemeinde kam, organisierte Franz Sauer nebst Kirchweih, Faschingsumzüge und Rosenball zunächst wieder das Traubenkränzchen, 1983 erstmals mit Kindern und seiner Enkelin Brigitte als erstes Paar.

Natürlich gab’s auch Enttäuschungen.
Sehr deprimierend war 1980 die Verordnung, dass bei der letzten offiziellen Fahnenweihe Neu-Arads, kein öffentlicher Aufmarsch zur Kirche stattfinden durfte, zum Leidwesen der Fahnenmutter Erna Plech und der gesamten Feuerwehr. Am Vorabend des Festes brachten schlaue Füchse die neue Fahne auf Umwegen doch noch zum Weihen in die Kirche.
Bei einem Kirchweihtanz erschien nachts die Polizei um quasi die Genehmigung der Feier zu kontrollieren, dabei drohten sie mit Abbruch oder einem Strafzettel von 5ooo Lei. Franz Sauer, etwas in der Klemme, nahm lieber die Strafe in Kauf, doch am nächsten Tag klärte sich bald das Vorgehen der Ordnungshüter auf. Weil vorher einige Jugendliche sich einen Streich leisteten und die Polizei laut einer anonymen Anzeige auf die Kirchweihjungen tippte, sollte als Strafe deren Unterhaltung gestört werden.
Ebenso wurde ihm als Kommandanten und seinen Freiwilligen kategorisch untersagt, bei der Beerdigung des in Deutschland verstorbenen und in Neu-Arad beerdigten  Alt-Feuerwehr Kommandanten Julius Prinz, in Uniform der Beisetzung beizuwohnen. Trotzdem organisierte Franz Sauer seine Leute als zivile Sarg- und Kreuzträger,  zu Ehren der Verdienste des ehemaligen, 37 Jahre amtierenden Kommandanten  in Neu-Arad.
Auch die Bewachung des heiligen Grabes am Karfreitag nahm Franz Sauer auf
„seinen Helm“, ebenso die Erlaubnis seiner Feuerwehrmusikanten, die alljährliche Radna Prozession musikalisch zu begleiten.

Mit dem Erlös der Veranstaltungen begann Franz Sauer die von Motten durchlöcherten, alten Uniformen seiner treuen Truppe langsam auszutauschen. Als Meister in der ARTEX Schneiderei hatte er dazu die Möglichkeit und so kleidete er seine Mannschaft ganz neu ein. Sein Zugführer behauptete im Nachhinein, was sein Vorgänger in über 30 Jahren nicht erreichte, erledigte damals der neue Kommandant Franz Sauer in kürzester Zeit.

1985 stand das Streichen der Statue des Heiligen Florian in der Schmelzerstrasse an. Franz Sauer,  zusammen mit Josef (Seppi) Schlechter und Michael (Mischi) Urs stellten dabei fest, dass die Figur aus Metall gegossen ist, somit einer ganz anderen Restaurierung bedurfte wie ursprünglich geplant. Dazu musste  die Vereinskasse wieder herhalten, erstaunlicher Weise wusste Franz Sauer durch den Erlös seiner freiwillig organisierten Feiern, diese immer wieder aufzustocken.
Auch das Feiern zusammen mit seinen freiwilligen Getreuen lies er sich nicht nehmen, er war immer und überall präsent, das beweisen zahlreiche Fotos seiner Alben.
Sogar an Fortbildungen nahm er selbst teil, nach der Arbeit erlernte er gemeinsam mit vier seiner besten Leute den Umgang mit einer neuen Stafette. Zur großen Überraschung siegten sie sogleich beim ersten Vergleichstest mit der Arader Berufsfeuerwehr. Nach solch erfolgreichen Wettbewerben gab’s zumeist zwei Flaschen Schnaps als Belohnung und danach daheim im Grünen Garten, in der „Caraiman“ Gaststätte, eine Kiste Freibier.

Doch das Organisieren der traditionellen Feste wurde in Neu-Arad wie im ganzen Banat immer schwieriger. Erinnern wir uns an Franz Marx,  mit welcher Hingabe dieser Mann gleich nach dem Krieg Kirchweih und Traubenball zurück ins Leben rief, seine neue Kulturgruppe bildete und auftreten ließ. Danach gefolgt von Franz Teichert, der mit seiner Jugendgruppe und selbst eingelernten Programmen alle umliegenden kulturhungrigen Ortschaften bespielte. Nun lag das kulturelle „Erbe“ Neu-Arads auf den Schultern  unseres freiwilligen Feuerwehrkommandanten,  wieder einem „Franz“ ! Um wie viel leichter hätte er sich getan, wen man dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr bloß  einen Telefonanschluß einzurichten genehmigt hätte!

Als für die Kirchweihausrichtung keine deutschen Paare mehr zur Verfügung standen, wechselte Franz Sauer auf aufgeschlossene, rumänische Familien. Sie kannten ihm, vertrauten ihm,  er war ja immer auch für sie da. Die Presse kam nicht umhin seine Taten zu loben. Selbst die Partei, die sich gerne mit fremden Federn schmückte, erteilte ihm nun die nötige Erlaubnis, quasi als integriert in das große nationale Festival „Cintarea Romaniei“, zur Ehre des Vaterlandes und besonders seines „geliebten Führers“.

Franz Sauer hatte all die Jahre schieres Glück, es gab keine Anzeigen gegen ihn in seiner Amtszeit, vielleicht weil er immer bedacht, ohne die Kraft seines Amtes zu missbrauchen,  mit seinen Mitbürgern  kommunizierte, er war Vorbild und zugleich ein sehr geschätzter Landsmann. Seine Familie stand voll dahinter, sein Sohn Fredy genoss keine Ausnahmen beim Üben oder Exerzieren in der jungen  Truppe. Die Neu-Arader Jugend war heil froh in ihm einen Verfechter ihrer Wünsche zu mehr kulturellen Auftritten und lustigen Veranstaltungen zu haben, sie hörten auf ihn, taten wie ihnen geheißen.
Als 1981 beim  Rosenball im Tebasaal, bei offizieller Sperrstunde die Unterhaltung abzubrechen drohte, griff Franz Sauer zu einer seiner listigen Einfälle. Sein Kommandant, Colonel Cuzmanov, der leider bald danach bei einem Einsatz durch einen tragischen Unfall zu Tode kam, und dessen Gattin waren geladene Gäste. Unser „Vetter Franz“, wohl wissend dass die Frau des zuständigen Milizchefs ungemein gerne tanzte,  bat seinen Vorgesetzten,  – und das mitternachts! – den Mann samt Gattin zum Tanzen einzuladen. Diese Frau erzählte danach überglücklich, sie wäre die ganze Nacht nur von jungen Tänzern  umgeben gewesen, wusste aber nicht dass Franz Sauer seine Jugendlichen dazu aufgefordert hatte! Beim Rosenball wurde so zur Freude aller Anwesenden bis 5 Uhr morgens weitergetanzt. Auch der Milizchef beteuerte immer wieder voller Begeisterung, so eine gelungene Feier noch nie erlebt zu haben.

Mittlerweile stand die Feuerwehrblaskapelle ohne Dirigenten da, der langjährige Kapellmeister Hans Hess war auch zu seiner Familie nach Deutschland ausgereist. Der neue Leiter, der sowieso stark geschrumpften Kapelle, Anton Künstler jun.  versuchte mit auswärtigen Musikern die Lücken zu schließen, ein recht schwieriges Unterfangen, doch vom Kommandanten mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln stets tatkräftig unterstützt.

Weil 1985 seine Frau Theresia schwer erkrankte, wollte Franz Sauer seine selbst aufgebürdeten Pflichten ruhen lassen. Doch seine schwerkranke Frau bat ihn, um der Jugend Neu-Arads willen, er möge weitermachen. Jetzt war im Leben von Franz Sauer der absolute Tiefpunkt erreicht. Ab nun standen ihm seine Tochter Theresia und Sohn Alfred mit ihren Familien ganz besonders unterstützend stets zur Seite.

Seine vorletzte Kirchweih, 1989, verlief etwas chaotisch, die Vortänzerin  war aus einer  rumänischen Familie und weil niemand den Kirchweihstrauß  haben wollte, kaufte ihn der Vater dieses Mädchens (der “Sodasch“ aus der Haltergasse), wieder zurück. 1990 organisierte er dann die große  „Abschiedskirchweih“ des  Kommandanten Franz Sauer, musikalisch unterstützt von der „noch Feuerwehrkapelle“ unter der neuen Leitung von Nelu Ilonca,  dem Bäcker aus der Haltergasse und langjähriger, solider Unterstützer derselben.

Weihnacht 1989 kam dann der ersehnte Lichtblick, der Sturz des Diktators Ceausescu und als Folge davon, die große Ausreisewelle.  Die traditionellen Veranstaltungen Neu-Arads wechselten ab nun in die Schule, Frau  Anni Göckel, geborene Fuchs nahm sich der Kirchweih in Neu-Arad an. Trotz der enormen Spuren, die die Ausreisewelle in Neu-Arad  hinterlassen hat, werden auch heute noch diese Traditionen, wenn auch mit gewaltigen Veränderungen, weitergeführt,  nicht zuletzt durch den großen Verdienst  des ehemaligen Feuerwehrkommandanten  Franz Sauer.

1990, bei der Gründung des Forums der Deutschen in Arad, wurden 6 Personen als Erste Vorsitzende vorgeschlagen, die Wahl fiel auf Franz Sauer. Doch er nahm nicht an, seine Familie dachte schon an die Ausreise. Als zweiter Vorsitzender half er aber bei der Neugestaltung der kulturellen Geschicke Neu-Arads immer noch mit.
Als ein Elektrikertrupp die Beleuchtung auf der Hauptstrasse reparierte, bat er sie mit ihren Ruthmann Steiger das hinter einer Bretterverschallung, jahrzehntelang versteckte Kreuz, am Giebel der ehemaligen Kloster Schule freizulegen. Für zwei Päckchen Kaffee war die Arbeit bald erledigt, die Renovierung des einst goldenen Kreuzes dauerte natürlich etwas länger.
Noch vor seiner Ausreise sammelte Vetter Franz  die Unterlagen von seinen ausreisewilligen Freiwilligen ein und fuhr persönlich zur Deutschen Vertretung nach Temesvar, um deren Ausreise zu beantragen.
Dem Zufall überließ er gar nichts, nachdem alle Neu-Arader Feuerwehr Bilder, Ehrungen und Fahnen nach Arad transportiert waren – heute teilweise im Wasserturm Museum in Arad ausgestellt – schloss er  persönlich seine nun ausgediente Feuerwehr Remise ab.

Beim letzten Kirchweihfest vor seiner Ausreise, 1990, wurde das Wirken von Franz Sauer um seiner Heimatgemeinde Neu-Arad,  nach dem Hochamt in seiner Heimatkirche gewürdigt. Frau Theresia Phillip las vom Kirchenchor herab eine Laudatio vor, dabei erwähnte sie seinen uneingeschränkten, dreizehnjährigen  Einsatz für die Aufrechterhaltung der traditionellen kulturellen Veranstaltungen in Neu-Arad. Auch Danksagungen seitens der Jugend Neu-Arads wurden vorgebracht, sie übermittelten ihm und seiner Familie die  besten Wünsche  für einen guten Start in der neuen Heimat.

„Sein auffälligstes Merkmal war die Unauffälligkeit und seine Beharrlichkeit“ weiß Anton Künstler als Nachbar und gewesener Leiter der Neu-Arader Feuerwehrmusik zu berichten. Mit welcher Selbstverständlichkeit Franz Sauer in all den Jahren sein kulturelles Neu-Arad in einer oft aussichtslosen Zeit  zu beleben wusste, wurde in zahlreichen deutschen Artikeln der damaligen Presse Rumäniens mit großem Respekt gewürdigt.

„Ich war gerne Feuerwehrkommandant, im Kirchenrat tätig und natürlich immer für die Neu-Arader Jugend da“, schwärmt heute noch der 84 Jährige in seiner neuen Heimatstadt Singen.

Die HOG Landsmannschaft Neu-Arads bedankt sich bei Herrn Franz Sauer im Namen aller Landsleute und wünscht ihm weiterhin beste Gesundheit im Kreise seiner Lieben.

Franz  Weininger
Sindelfingen

Nach Aufzeichnungen von Anton Künstler 2009 in Singen
in einem persönlichen Gespräch mit Franz Sauer
mit freundlicher Unterstützung seiner ganzen Familie.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.